In der systemischen Beratung wird eine Blockade, ein Symptom oder ein Problem im Zusammenhang von Biographie, aktueller Lebenssituation und Lebensgestaltung gesehen. Das, was schmerzt, behindert oder verunsichert, ist gleichzeitig auch der Hinweis für die notwendige Lösung. Lösungen sollten in Beziehungen gedacht werden!
Dazu eine Geschichte:
Ein kleines Mädchen im Rollstuhl kam zu uns. Der anwesende Vater berichtete, der Arzt hätte gesagt, das Kind könne eigentlich laufen. Im Familiengespräch hörten wir, die Mutter sei an MS erkrankt und dass sie das Bett nur mit Rollstuhl verlassen könne.
Wir sagten zu dem Kind: Du liebst deine Mutter sehr, so sehr, dass du sie nicht alleine lassen kannst. Du bist ein sehr liebendes Kind, das aber seiner Mutter ziemlichen Kummer bereitet. Weißt du welchen?
Das Kind vermutete, weil es nicht auf den Hund aufgepasst hätte, der beinahe überfahren worden wäre. Nein, das sei es nicht, sagten wir. Du erfüllst nicht den größten Wunsch deiner Mutter. Und der ist: dass du Seilspringen übst und Gummitwist tanzt vor dem Fenster deiner Mutter. Deshalb bekommst du jetzt Lach- und Springtropfen (Homöopathie) und jeden Morgen, wenn die Mama dir diese Tropfen gibt, sagst du zu ihr: Ich springe und lache jetzt für dich, Mama.
Dann gehst du zur Krankengymnastin, die der Papa demnächst engagiert und übst fleißig, bis zu dem Tag, an dem du vor Mamas Fenster zeigst , was du
kannst. Und das tat sie - mit Erfolg, zur großen Freude der Mutter (und des Vaters natürlich auch).
Das was krank gemacht hat - die Liebe des Kindes (ich stelle mein Eigenes zurück und ich sorge für dich) haben wir genommen und in die Richtung der Liebe, die heilt geführt. So konnte das Kind ohne ein schlechtes Gewissen gesunden.
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Fachbereich bei Ess"störungen"
Mit unserem umfassenden Konzept haben wir hohe Gesundungserfolge bei Anorexie- und Bulimiesymptomen. In Zusammenarbeit mit einem Arzt (bzw. Ihrem Kinderarzt) sind wir für die psychologischen Zusammenhänge zuständig. Für uns ist der/die Jugendliche die ExpertIN für das Symptom und ihrer Familie. Wir bewerten das Hungern als eine zeitweilige Hilfe, eine schwierige Lebenssituation zu bewältigen. Wir sind daran interessiert Möglichkeiten an die Hand zu geben, nicht mehr von der Stimme des Hungerns abhängig zu sein, sondern frei und selbst bestimmt zu werden.
Wir arbeiten gleichzeitig mit verschiedenen Kontexten der Beratung:
Einzel und/oder Familientherapie mit der/ dem Betroffenen,
mit den Eltern alleine und evl. später mit der/ dem Betroffenen oder einer Familientherapie ohne die Betroffene.
Sowie mit therapeutischen Briefen, die an die gesamte Familie gerichtet sind.
Es kann günstig sein, wenn der/die Jugendliche parallel laufend eine Ki.- und Ju.psychotherapeutin konsultiert.
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Körperorientierte Traumatherapie
Als ausgebildete Traumatherapeutin weiß ich um die Symptome auf körperlicher Ebene, die von der herkömmlichen Medizin nicht als Folge eines Traumas erkannt werden. Trotz ärztlicher Interventionen lassen sich dann bestimmte Symptome nicht in den (medizinischen) Griff kriegen. So können Bluthochdruck, Autoimunkrankheit, sog. Depression oder unerklärbare Schmerzen Hinweis auf Traumata sein.
Körperorientierte Traumatherapie vermeidet die alte Geschichte des Traumas in der Erzählung wieder neu aufleben zu lassen; vielmehr geht es um körperliche Kompetenzen, die zur Stärkung von Psyche und Nervensystem wieder bzw. neu aktiviert werden. Ihr Nervensystem lernt durch spezielle Übungen neues Verhalten und Sie die Selbstregulation.